Hamlet
nach William Shakespeare
Die Bühne als Dachboden: Hamlets Mutter und sein verhasster Onkel heiraten kurz nach dem Tod von Hamlets Vater. Während der Hochzeitszeremonie zieht sich Hamlet auf den Dachboden des Hauses zurück und schafft sich seine Wirklichkeit. Durch große Puppen äußert Hamlet seine Gedanken und seine Gefühle. Sie stellen die Menschen seiner realen Umgebung dar: Seinen Onkel Claudius, seine Mutter Gertrud, den Oberkämmerer Polonius, seine Geliebte Ophelia, deren Bruder Laertes und seinen verstorbenen Vater. Im Verlauf des Stücks entwickeln die Figuren eine immer stärkere Eigendynamik und greifen zusehends von Hamlets Psyche Besitz. Sie lassen ihn schließlich in die Realität eingreifen.
Das Regieteam Katja Hensel und Christiane Pohle hat Hamlet in geradezu idealer Weise auf das Medium Figurentheater zugeschnitten und zeigt Hamlets Innenleben. Dessen schleichender Wahnsinn lässt sich mit den Mitteln des Puppenspiels besonders eindringlich darstellen. Mit seinen fast lebensgroßen und lebensecht wirkenden Puppen aus Leder, Rosshaar, Peddigrohr und Glas erzeugt Marc Schnittger eine ungemein authentische Atmosphäre – ein Spiel voller Dramatik, aber auch voller Humor.